Pressemeldung: Internationale Tagung zur Konfi-Arbeit

Vom 4.-6. März 2024 versammelten sich an der Humboldt-Universität zu Berlin führende Expertinnen und Experten, um die Ergebnisse der 3. bundesweiten und internationalen Studie zur Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden zu präsentieren sowie innovative Ansätze und Herausforderungen dieses kirchlichen Arbeitsfeldes zu diskutieren. Die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, würdigte in ihrem Grußwort die weitreichenden Implikationen der Studienergebnisse, die nicht nur für die Konfi-Arbeit, sondern auch für eine an Jugendlichen orientierte Kirchenentwicklung von Bedeutung seien.

Die hauptverantwortlich von Prof. Dr. Henrik Simojoki von der HU Berlin und Prof. Dr. Wolfgang Ilg von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg koordinierte Studie mit mehr als 9.000 befragten Jugendlichen beleuchtete die Wahrnehmungen der Jugendlichen unter Bedingungen der Pandemie sowie die Perspektiven der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und erfasste dabei zugleich die organisatorischen und strukturellen Herausforderungen einer lebensrelevanten Konfi-Arbeit.

Es zeigte sich anhand der Ergebnisse aus Deutschland, Finnland, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, der Schweiz und Ungarn, dass eine qualitätsvolle Konfi-Zeit nach wie vor von großer Bedeutung für die kirchliche Sozialisation ist und selbst in der Zeit der Pandemie große positive Erfahrungen für viele Jugendliche ermöglicht hat. Weil dieses Angebot längst vielfältige innovative didaktische Möglichkeiten aufweist und bei den allermeisten Konfirmandinnen und Konfirmanden große Zufriedenheit erfährt, kann die Konfi-Arbeit nach wie vor als ein Erfolgsmodell kirchlicher Bildungsarbeit angesehen werden.

Die Studie und die Tagung zeigten auf, wie digitale Medien und Feedback-Tools die Qualität der Konfi-Arbeit bereichern und neue Wege bis hin in die Übergänge zur kirchlichen Jugendarbeit eröffnen können. Hierbei zeigte sich, dass digitale Medien noch nicht in der Fläche und ihre Vielfalt in der Konfi-Arbeit genutzt werden und daher eine Herausforderung für den weiteren professionellen Ausbau darstellt. Die Chance einer digitalen Konfi-Arbeit wurde dabei nicht nur als Antwort auf pandemiebedingte Einschränkungen verstanden, sondern auch als Möglichkeit, das Bildungsangebot jugendorientiert und kirchlich profiliert weiterzuentwickeln. Ein Kernthema der Tagung war die Konfi-Arbeit als Motor für die Kirchenentwicklung. Angesichts sich wandelnder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und der Suche nach Relevanz und Anschlussfähigkeit der Kirche in der heutigen Zeit, bietet dieses Angebot hervorragende Möglichkeiten für junge Menschen kirchliche Gemeinschaft zu erfahren und Beziehungsräume mitgestalten zu können. Dabei wurde besonders die Bedeutung multiprofessioneller Zusammenarbeit hervorgehoben, um den vielfältigen Bedürfnissen und Hintergründen der Jugendlichen gerecht zu werden.

Eine besondere Chance stellt die Interaktion mit nicht getauften Jugendlichen in die Konfi-Arbeit dar. Die Tagung beleuchtete, wie inklusive Ansätze, bedürfnisorientiertes Arbeiten und offene Begegnungsräume sowohl die Teilhabe aller Jugendlichen und deren Glaubensentwicklung ermöglichen und wesentlich bereichern können. Die internationalen Beiträge zeigten, dass trotz unterschiedlicher Kontexte solche positiven kirchlichen Gemeinschaftserfahrungen und die hohe Zufriedenheit aller Beteiligten der Konfi-Arbeit eine grenzüberschreitende Tatsache in den beteiligten Ländern darstellen.

Die Ergebnisse und Diskussionen der Tagung unterstrichen die Notwendigkeit, dieses kirchliche Angebot stetig und als einen relevanten Teil der Kirchenentwicklung weiter zu pflegen. Die Tagung in Berlin hat nicht nur wichtige Impulse für die Zukunft der Konfi-Arbeit gesetzt, sondern auch gezeigt, dass die Kirche bereit ist, neue Wege zu gehen, um junge Menschen in ihrem Glaubensweg zu begleiten und zu unterstützen.

Die Ergebnisse der Studien werden im Verlauf dieses Jahres in einer ganzen Reihe von deutsch- und englischsprachigen Veröffentlichungen der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Eine Übersicht findet sich hier: www.konfirmandenarbeit.eu/publikationen  

Das Team der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus acht europäischen Ländern bei der internationalen Tagung in Berlin am 04.03.2024